Dem stimmt Danneckers Vorstandskollege Dipl.-Ing. Hinderk Hillebrands zu: „Die jetzt angekündigte steuerliche Absetzbarkeit von energetischen Sanierungsmaßnahmen begrüßen wir. Die könnte es aber schon längst geben. Auch die Verstetigung und die endkundenfreundliche Umgestaltung von KfW-Programmen ist gut. Andererseits bleibt vieles im Ungefähren. Da wurde wortreich alter Wein in neue Schläuche gefüllt.“
Die beiden DEN-Vorsitzenden kritisieren etwa die Aussage: „Die Energieberatung wollen wir ausbauen und adressatengerechter gestalten.“ Dannecker: „Was soll das denn konkret heißen? Erst vor wenigen Wochen wurde der Kreis antragsberechtigter Energieberater enorm erweitert – eine umstrittene Entscheidung. Wir können nur dringend davor warnen, Unabhängigkeit und Qualität von Energieberatern – wie sie vor vier Jahren noch im damaligen Koalitionsvertrag eigens festgeschrieben wurde – weiter zu reduzieren. Vielmehr hätte man endlich dazu kommen sollen, ein eigenes Berufsbild für EnergieberaterInnen zu schaffen. Denn die werden immer wichtiger.“
Es sei unverständlich, wie ausgesprochen schwierige Aufgaben wie die Vereinbarkeit hochwertiger energetischer Sanierungen und erschwinglicher Mieten gemeistert werden soll ohne eine ausreichende Zahl qualifizierter und unabhängiger EnergieberaterInnen. Hillebrands: „Gerade hier schlummert ein enormes klimapolitisches Potential. Dazu braucht man wirkliche Fachleute, die Gebäude gewerkeübergreifend und systemisch analysieren und sanieren. Das gilt umso mehr, als Quartierssanierungen und klimaneutrale Stadtentwicklung zukünftig immer mehr in den Blick rücken.“
Das gleiche gelte für die energie- und gebäudetechnische Digitalisierung im Mittelstand. Die können man nur verwirklichen mit qualifizierter Expertise und Umsetzungsbegleitung durch unabhängige EnergieberaterInnen, welche auch die auch die Lebenszyklusanalyse der entsprechenden Objekte erarbeiten können.
Die beiden Ingenieure kritisieren zudem, dass die Koalitionäre bei der sogenannten „Dekarbonisierung“ zu zaghaft vorgingen. Das gelte für die Stilllegung von Kohlekraftwerken ebenso wie für die weitere Förderung von fossilen Brennstoffen im Wohnbau. Hillebrands: „Einerseits für den Einsatz erneuerbarer Energieträger im Gebäudebereich einzutreten und gleichzeitig etwa die Ölbrennwerttechnik zu fördern, ist widersinnig. Diese sogenannte Technologieoffenheit ist ein Kotau vor der Lobby der großen Heizungshersteller.“
Dannecker resümiert: „Dieser Koalitionsvertrag kündigt wortreich Ziele an, die von den selben Verhandlungspartnern schon 2013 vereinbart, aber dann doch nicht oder nur teilweise erreicht wurden. Damals waren diese Ziele klarer und deutlicher formuliert, auch schwungvoller – heute werden sie weicher umschrieben. Man hat den Eindruck, dass die neue Koalition – so sie denn zustande kommt – wenig inspiriert auf ein ‚Weiter so!‘ setzt. Damit werden wir aber unseren energie- und klimapolitischen Herausforderungen nicht gerecht!“
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mit freundlicher Unterstützung von Gebäude Energie Berater
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