Dr. Konrad Steiner von der HBLA für Landwirtschaft in Ursprung hat zusammen mit seinem Schüler Peter Schnitzhofer ein Verfahren entwickelt, bei dem durch Verkohlung aus ausgedienter Zellulosedämmung Pflanzendünger entsteht. Das dabei gewonnene Material wurde nach österreichischer Düngemittelrichtlinie auf Schadstoffe geprüft und unterschreitet die Grenzwerte deutlich. Behördliche Zulassung als Dünger gibt es allerdings noch keine. Aktuell ist die Genehmigung eines Feldversuchs in Salzburg in Vorbereitung. Parallel dazu beantragt das Unternehmen Sonnenerde, das die Zellulose verkohlen soll, eine behördliche Bewilligung zur Verkohlung.
Steiner erläutert das Prinzip des Kohle-Bor-Düngers: „Zur Gewinnung von Zellulosedämmung wird sortiertes Zeitungspapier zu Flocken zerkleinert und mit mineralischen Salzen versetzt, die das Material vor Schimmelbildung und Ungezieferbefall schützen und es verrottungssicher und brandbeständig machen. Als natürlicher Brandschutz wirkt dabei Borsäure, welche wiederum in der Landwirtschaft ein bewährtes Düngemittel ist. Wir verkohlen den nicht mehr benötigten Dämmstoff in einem Pyrolyse-Ofen bei über 500 °C zu einem Kohle-Bor-Gemisch. So entsteht ein mit dem für viele Pflanzen lebensnotwendigen Spurenelement Bor angereicherter Bodenhilfsstoff, den der Landwirt der Gülle beimengt. Die Kohle wiederum bindet über Jahrhunderte atmosphärisches CO2 und verbessert den Nährboden der Pflanzenwelt.“ Positiver Nebeneffekt: Die Kohle bindet unangenehme Gerüche und vermindert damit die Geruchsbelastung beim Ausbringen der Gülle deutlich.
Mit dem Projekt „Kohle-Bor-Dünger“ geht es auch darum, einen Verwertungskreislauf zu schließen, betont Steiner: „Der wichtigste Rohstoff für die Herstellung von Zeitungspapier sind Bäume, also Pflanzen. Isocell erzeugt aus alten Zeitungen einen hochwertigen Dämmstoff, der über Jahrzehnte einen wertvollen Beitrag zur Einsparung von CO2 liefert. Wir verwerten diesen Dämmstoff nach seiner Nutzung zu Pflanzendünger weiter, der sich ebenfalls positiv auf das Klima auswirkt, da der Bestandteil Kohle im Boden praktisch nicht abgebaut wird und so dort auf Jahrhunderte CO2 bindet. Aus altem Zeitungspapier können damit wieder neue Pflanzen wachsen – auch Bäume für neues Zeitungspapier.“
mit freundlicher Unterstützung von Gebäude Energie Berater
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